Mobile Retter im Hochsauerlandkreis

In Deutschland erleiden jährlich etwa 100.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand, von denen ca. 75.000 Menschen reanimiert werden. Aufgrund einer Eintreffzeit des Rettungsdienstes mit durchschnittlich 9 Minuten und einer damit häufig zu spät eingeleiteten Wiederbelebungsmaßnahme, werden nur ca. 5.000 Menschen auch erfolgreich wiederbelebt.

Mehr als 10.000 können gerettet werden

Experten des Deutschen Rats für Wiederbelebung (GRC) haben belegt, dass bei einer flächendeckenden schnellen medizinischen Erstversorgung dieser lebensbedrohlichen Notfälle mehr als 10.000 Menschenleben pro Jahr in Deutschland gerettet werden können.

Mobile Retter zur Ergänzung

Im Hochsauerlandkreis ist daher der Wille entstanden, die existierende rettungsdienstliche Versorgung durch den Einsatz von "Mobilen Retter" zu ergänzen. Medizinisch qualifizierte Ersthelfer werden durch die GPS-Komponente ihres Smartphones in der Nähe zum Einsatzort geortet und durch die Leitstelle - parallel zum Rettungsdienst und First Respondern - über die Mobile-Retter-App alarmiert.

Therapiefreien Intervall verkürzen

Zielsetzung ist die Verkürzung des therapiefreien Intervalls bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand,, um damit die Wahrscheinlichkeit eines Überlebens mit gutem neurologischen Ergebnis zu verbessern. Das System Mobile Retter bedient sich dabei vieler freiwillig engagierter Helfer, die ehrenamtlich maßgebend zur Sicherstellung eines solchen Systems beitragen. Die Rettungskette wird damit gestärkt, ohne eine Änderung an der bisherigen etablierten Struktur des Rettungsdienstes vorzunehmen.

"Mobile Retter" feiern am 1. Oktober 2024 fünfjähriges Bestehen

Die Mobilen Retter sind seit fünf Jahren im Hochsauerlandkreis aktiv. Über 931 Bürgerinnen und Bürger engagieren sich als Mobile Retter im Hochsauerlandkreis.

„Vor fünf Jahren haben sich zum Startschuss des Systems 270 Mobile Retter schulen lassen. Wir sind stolz darauf, dass wir mittlerweile 931 aktive Mobile Retter haben, die in den vergangenen fünf Jahren 787 Einsätze geleistet haben“, sagt Landrat Dr. Karl Schneider und blickt auf die Integration des Systems in den Rettungsdienst zurück. „Jeder der Mobilen Retter trägt dazu bei, dass Menschen im HSK in Notsituation schnelle und kompetente Hilfe erhalten – dafür bedanke ich mich“, so Dr. Karl Schneider. 

„Im Schnitt sind Mobile Retter innerhalb von 03:53 Minuten am Einsatzort und haben in mehr als 782 Einsätzen dazu beigetragen, Menschenleben zu retten – wie unsere letzten Erfolgsgeschichten vom Spaziergänger am Hennesee und dem Maniac-Rocksänger zeigen“, erklärt Nicole Gerke, Koordinatorin für das Projekt „Mobile Retter HSK“ im Fachdienst „Rettungsdienst/Feuer- und Katastrophenschutz, anlässlich des Jubiläums.

Foto: v.l.n.r. Nicole Gerke und Davide Delcarmine, Koordinatoren für das Projekt „Mobile Retter HSK“ im Fachdienst „Rettungsdienst/Feuer- und Katastrophenschutz und Landrat Dr. Karl Schneider.

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