Vielfältige Wege zum Beamtenberuf: Kreisinspektoranwärter beim HSK

Die Kreisverwaltung des Hochsauerlandkreises (HSK) bietet jährlich zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten an. Aktuell beschäftigt die Behörde über 100 Auszubildende, davon acht Kreisinspektoranwärter, die im September 2023 ihre Ausbildung bzw. ihr Studium für den gehobenen Dienst begonnen haben und im September 2026 mit dem Bachelor of Laws fertig werden. Das Besondere bei den acht Kreisinspektoranwärterinnen und –anwärtern: Sie haben verschiedene Vorerfahrungen. So war beispielsweise Dominik Antoni (37) vorher bei der Bundeswehr, hat im Anschluss seinen Verwaltungsfachwirt gemacht und nun die Ausbildung beim HSK als Kreisinspektor begonnen. Für Tirzah Padberg war nach dem Abitur klar, sie möchte einen Verwaltungsberuf lernen. Zunächst absolvierte sie ein Freiwilliges Soziales Jahr im HSK-Fachdienst „Kultur und Musikschule“. Felia Schindler hat bereits die Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten beim HSK abgeschlossen und strebt mit dem Studium jetzt die Beamtenlaufbahn an. Für Jana Völkel war nach dem Abitur mit 18 Jahren bereits klar, dass sie eine Beamtin werden möchte und startete deshalb 2023 ihre Ausbildung. 

Was hat euch dazu motiviert, den Beruf des Inspektoranwärters beim HSK zu wählen?

„Die Vorkenntnisse, die ich als Verwaltungsfachangestellte beim Hochsauerlandkreis gelernt habe, wollte ich durch ein Studium vertiefen. Vor allem aber habe ich eine Beamtenlaufbahn angestrebt“, erzählt Felia Schindler. „Da ich in meinem Freiwilligen Sozialen Jahr mein Interesse für einen Verwaltungsberuf geäußert habe, wurde ich insbesondere in diesen Bereichen gefördert. Der HSK wurde dadurch ein attraktiver Arbeitgeber für mich. Außerdem fühle ich mich stark mit meiner Heimat verbunden. Jetzt kann ich studieren und dennoch in meiner Heimat Winterberg bleiben“, so Tirzah Padberg. „Nach meiner Zeit bei der Bundeswehr in Minden wollte ich wieder einen Beruf ausüben, der Sicherheit bietet. Aber diesmal in der Heimat, im Sauerland“, sagt Dominik Antoni. „Auch mir ist die Sicherheit in einem Job wichtig. Das hat mir die Corona-Pandemie bewusst gemacht. Zudem ist unser aktuelles Gehalt und das was wir später mal verdienen attraktiv“, so Jana Völkel.

Welche fachlichen Themen oder Bereiche findet ihr besonders spannend in eurer Ausbildung?

„Unsere Ausbildung ist sehr vielfältig. Neben den vier Blöcken mit a dreieinhalb Monaten Studium in Hagen, haben wir vier Praxisabschnitte in der Kreisverwaltung in den Bereichen Organisation und Personalwesen, Finanzmanagement, Ordnungs- und Leistungsverwaltung sowie sozialen Bereichen. Damit haben wir viele Einblicke in die gesamte Kreisverwaltung“, fasst Tirzah Padberg zusammen. 

Welche spezifischen Fähigkeiten sind für den Beruf des Inspektoranwärters besonders wichtig, unabhängig von der Vorerfahrung?

„Man sollte Interesse an Rechts- und Verwaltungskunde haben. Das heißt aber nicht, dass unsere Ausbildung langweilig sei, wie manche immer denken“, betont Dominik Antoni. „Kommunikationsfähigkeit, Selbstständigkeit, Entscheidungsfähig sowie Teamfähigkeit sollten als Fähigkeiten vorhanden sein“, ergänzt Jana Völkel. 

Wie sehen eure beruflichen Perspektiven nach Abschluss eurer Ausbildung aus? Welche Karrierechancen bieten sich für euch?

„Die Chancen stehen in der heutigen Zeit gut, dass wir auch nach der Ausbildung übernommen werden“, sagt Tirzah Padberg. „Im Hinblick auf den Rückzug der Babyboomer-Generation werden in allen Bereichen auch in Behörden in den nächsten Jahren viele Stellen frei. Daher können wir davon ausgehen, dass wir bleiben“, berichtet Felia Schindler. „Und wer mag, kann noch den Master-Abschluss absolvieren und eine Führungskraft werden“, ergänzt Jana Völkel. 

Gibt es noch Punkte, die interessierte Bewerber wissen sollten?

„Als Familienvater ist die Arbeitszeitregelung bzw. die Gleitzeit für mich optimal“, erzählt Dominik Antoni. „Wir werden mit einem Laptop ausgestattet. Je nach Bereich, können wir auch mal Homeoffice machen. In unserem Studium in Hagen haben wir ebenfalls einmal im Monat während unserer Blockeinheiten eine Onlinewoche“, so Jana Völkel. „In unserem Studium sind wir 30 Studierende und es fühlt sich nach einem Klassenverbund an. Wir können uns anfreunden, austauschen und miteinander lernen. Im Vergleich zu anderen Studierenden haben wir jedoch Pflichtstunden“, berichtet Felia Schindler.