Portrait des Kreises
Der Hochsauerlandkreis (HSK) ist mit fast 2.000 Quadratkilometern landesweit der flächengrößte Kreis und liegt in der Mitte von Südwestfalen, der drittstärksten Industrieregion in Deutschland. Gleichzeitig ist die Tourismusregion Sauerland die größte zusammenhängende Urlaubsregion in Nordrhein-Westfalen.
Waldreiche Mittelgebirgslandschaft mit Seen und reizvollen Flusstälern prägt das geographische Bild. Mit dem bekannten Kahlen Asten (841 Meter) und dem um zwei Meter höheren Langenberg liegen im Kreisgebiet die höchsten Erhebungen Nordrhein-Westfalens. Für fast 260.000 Menschen ist der Kreis Heimat. Entstanden ist der Kreis mit der kommunalen Neugliederung im Land Nordrhein-Westfalen im Jahr 1975. Aus den früheren Kreisen Brilon, Meschede und Arnsberg wurde der Hochsauerlandkreis mit den Städten Arnsberg, Brilon, Hallenberg, Marsberg, Medebach, Meschede, Olsberg, Schmallenberg, Sundern und Winterberg sowie den Gemeinden Bestwig und Eslohe.
Seit Oktober 2005 ist Dr. Karl Schneider Landrat des Hochsauerlandkreises. Er wurde im September 2005 mit 55,1 Prozent der Stimmen gewählt, im Mai 2014 mit knapp 60 Prozent und im September 2020 mit 58,7 Prozent wiedergewählt.
Moderne Techniken, Marktnähe, Flexibilität und Ortsverbundenheit sind es, die die überwiegend mittelständisch geprägte Wirtschaftsstruktur des Kreises prägen. Innovative und bodenständige Unternehmer mit hervorragend qualifizierten Mitarbeitern bieten die Gewähr für sichere Arbeitsplätze im Sauerland. In enger Kooperation mit den Städten und Gemeinden sorgt die Kreisverwaltung dafür, dass die Unternehmen günstige Rahmenbedingungen vorfinden und sich weiter entwickeln können.
Seit 2007 arbeitet der Hochsauerlandkreis eng mit dem Märkischen Kreis und den Kreisen Olpe, Siegen-Wittgenstein und Soest zusammen. Gemeinsam präsentieren sich die fünf Kreise als wirtschaftsstarke Region Südwestfalen. Ziel ist, mehr Einfluss in Land, Bund und Europa zu gewinnen. Als Industrieregion mit mehr als 140 Weltmarktführern zeigt Südwestfalen mit einem gemeinsamen Regionalmarketing seine Stärken und stellt sich selbstbewusst dem Standortwettbewerb der Regionen.
Im Hochsauerlandkreis sind mehr als 44 % aller Erwerbstätigen im produzierenden Gewerbe tätig. Das sind weit mehr als im Landesdurchschnitt. Zum größten Bereich hat sich im letzten Jahrzehnt der Dienstleistungssektor mit einem Anteil von etwa 55 % entwickelt. Besonders dynamisch haben sich dabei gerade die kleinen und mittleren Unternehmen erwiesen. Das spiegelt sich auch in den Zahlen der Erwerbslosen wider. Während die Quoten Anfang der 80er Jahre noch zu den höchsten im Lande Nordrhein-Westfalen gehörten, war die Entwicklung bis heute überaus positiv. Mit einer im Schnitt unter 6 % liegenden Arbeitslosigkeit gehört der Hochsauerlandkreis heute zu den Spitzenreitern.
Für eine positive wirtschaftliche Entwicklung in einer Region ist ein gut ausgebautes Straßen- und Schienennetz von existenzieller Bedeutung. Der Kreis ist auf diesem Gebiet ebenfalls ein gutes Stück vorangekommen. Mit dem Bau der Autobahn A 46, die die Region von West nach Ost erschließt, ist sie direkt verbunden mit den Ballungsräumen an Rhein und Ruhr sowie den neuen Bundesländern. Die Schnellstraße ist durchgängig zwischen Neheim und Bestwig zu befahren. Daran anschließen soll sich der Weiterbau der B7 als kreuzungsfreie Straße bis Haaren-Wünnenberg zur A 44.
Für die Beseitigung der Abfälle ist der Kreis zuständig. 1997 wurde die Zentraldeponie auf einem Areal bei Meschede-Frielinghausen in Betrieb genommen. Diese zentrale Reststoffdeponie gehört zu den modernsten Anlagen ihrer Art in Deutschland.
Die intakte wald- und wasserreiche Mittelgebirgslandschaft des Sauerlandes ist es, die in jedem Jahr Hunderttausende von Erholungssuchenden aus der ganzen Republik und dem benachbarten Ausland ins Land der tausend Berge zieht. Neben den schmucken Orten sind es vielfältige Sport- und Freizeitangebote, die jedes Jahr mehr als sechs Millionen Gäste im Sauerland übernachten lassen.
Besonders reizvolle und sich durch Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft auszeichnende Gebiete liegen in den Naturparken, an denen der Kreis beteiligt ist. Sie umfassen derzeit 56 % der Fläche. Im März 2014 hat der Kreistag beschlossen, dass der Hochsauerlandkreis mit den bisher in den Naturparken Homert und Rothaargebirge liegenden Flächen Mitglied im neuen Naturpark Sauerland-Rothaargebirge, einem der größten Naturparke Deutschlands, wird.
Einige seltene Tier- und Pflanzenarten sind im Kreis beheimatet. Zur Bewahrung und Entwicklung ihrer Lebensräume und anderer Gebiete, die durch besondere Schönheit und Eigenart auszeichnen, hat der Kreis insgesamt 555 Naturschutzgebiete ausgewiesen.
Heimatverbundenheit und freiwilliger Einsatz für die Gemeinde und das Dorf, in denen man lebt, sind die Stichworte für den Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" bei dem die Sauerländer Orte seit 1963 mit vielen Bundes- und Landesgolddörfern Erfolge erzielen. Hier werden Beispiele für aktives Vereins- und Gemeinschaftsleben in den Dörfern gegeben. Die Intention des Wettbewerbs hat sich im Laufe der Jahre deutlich verändert. Standen anfangs vor allem die Sauberkeit der Orte und viel Blumenschmuck im Mittelpunkt, so werden heute ökologische Aspekte, die soziale und wirtschaftliche Entwicklung sowie Zukunftskonzeptionen bewertet.
Stets den Erfordernissen der modernen Entwicklungen in Wirtschaft, Handel, Handwerk und Verwaltung entsprechen auch die Angebote der fünf Berufskollegs, deren Träger der Kreis ist. Sie bieten an den Standorten Neheim-Hüsten, Arnsberg, Meschede, Olsberg und Brilon differenzierte Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Verschiedenste Abschlüsse bis zur Allgemeinen Hochschulreife können dort erworben werden.
Ein unverzichtbarer Bestandteil einer zeitgemäßen Sozialpolitik ist die flächendeckende Versorgung mit ambulanten Diensten der Alten-, Kranken- und Familienpflege, die gemeinsam mit den Verbänden der freien Wohlfahrtspflege angeboten werden. Mit dem Projekt "ambulant vor stationär" verfolgt der Kreis das Ziel, dass Menschen möglichst lange in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können und auf der anderen Seite sich die Sozialhilfekosten in Grenzen halten lassen.
Die Lebensqualität in einer Region wird wesentlich mitbestimmt durch ein vielfältiges kulturelles Angebot. Maßgeblich beteiligt an der Kulturarbeit ist die Kreisvolkshochschule mit ihren Kursen, Seminaren und Einzelveranstaltungen. Tätig ist sie in Meschede, Schmallenberg, Winterberg, Bestwig, Eslohe, Hallenberg und Medebach.
Der Hochsauerlandkreis hat eine starke sogenannte "Mitmach-Kultur". Dafür stehen zahlreiche Vereine und Gemeinschaften, die das Kulturleben prägen. Schützen- und Musikvereine sowie Chöre beleben mit zahlreichen Veranstaltungen die Städte und Dörfer.
German Brass beim Sauerland Herbst
Das Sauerland-Museum im Landsberger Hof in Arnsberg ist als Regionalmuseum für das gesamte kurkölnische Sauerland ein besonderer Anziehungspunkt. Im Rahmen der REGIONALE 2013 wird das Museum zum Museums- und Kulturforum Südwestfalen erweitert.
Ein Juwel in der Kulturszene ist die Kreismusikschule. Dies gilt sowohl für ihre Breitenwirkung als auch für ihre Kommunen und bietet für Kinder und Jugendliche intensive musikalische Grund- und Weiterbildung an. Heute werden etwa 4.000 junge Menschen unterrichtet. Die Auftritte der Chöre, Orchester und Ensembles finden stets hohe Anerkennung. Zahlreiche Preise bei Wettbewerben dokumentieren das hohe Niveau der Gruppen. Besonders erfolgreich sind die Schüler jedes Jahr beim Wettbewerb "Jugend musiziert".
Zu einem kulturellen Jahreshöhepunkt hat sich der Sauerland-Herbst, das weltweit größte Blechbläser-Festival, entwickelt. Jährlich besuchen rund 6.000 Musikinteressierte die Konzerte. Das Konzept, außergewöhnliche Klangerlebnisse an ungewöhnlichen Orten mit kulinarischen Genüssen anzubieten, hat sich bewährt.
Sportliche Höchstleistungen können Zuschauer auf der Bobbahn Winterberg Hochsauerland bewundern. Die 1977 eröffnete Bahn bietet den Sportarten Bob, Rodel und Skeleton optimale Bedingungen. Es finden dort immer wieder Top-Veranstaltungen wie Welt- und Europameisterschaften, Weltcups und Deutsche Meisterschaften statt - so von Ende Februar bis Anfang März 2015 die Bob und Skeleton WM.
Die Partnerschaft des Kreises mit dem schottischen Distrikt West Lothian wurde bereits 1972 im Kreis Arnsberg gegründet. Organisatorisch und finanziell unterstützt von der Kreisverwaltung werden die Begegnungen getragen von den Partnerschaftsvereinigungen in beiden Kreisen. Auch mit Israel, dem dortigen Kreis Megiddo, unterhält der Hochsauerlandkreis seit 1992 partnerschaftliche Verbindungen. Im Rahmen von Jugendbegegnungen mit Jerusalem gibt es aber bereits seit den 1970er Jahren Kontakte zu Israel. Sie wurden in den 1980er Jahren verstärkt. Eine Partnerschaft besonderer Art besteht zwischen dem Hochsauerlandkreis sowie der Stadt Arnsberg und den nach dem Zweiten Weltkrieg aus ihrer Heimat vertriebenen Einwohnern des ehemaligen Kreises Rosenberg in Oberschlesien, dem heutigen Olesno. Die Verbindung wurde bereits 1956 begründet. Zwischen dem Kreis Olesno und dem HSK wurde 2003 ebenfalls eine Vereinbarung unterzeichnet.
Von besonderem architektonischen Niveau und Reiz ist das neue Kreishaus in Meschede. 1988 wurde der das Stadtbild von Meschede mit prägende Bau eingeweiht. Etwa 400 der 1.390 Mitarbeiter der Kreisverwaltung haben hier ihren Arbeitsplatz. Repräsentative Räume stehen für die Sitzungen des Kreistages und seiner Ausschüsse zur Verfügung. Das Haus hat sich seit seiner Eröffnung zu einem "Treffpunkt für die Bürger" entwickelt. In den Sitzungs- und Tagungsräumen arbeiten nicht nur der Kreistag und seine Ausschüsse, sondern sie werden auch anderen Gruppen wie Kirchen, Gewerkschaften, Verbänden usw. zur Verfügung gestellt. Regelmäßige Ausstellungen im Kreishaus locken immer wieder viele Kunstfreunde an. Das Haus ist, das wird immer wieder von den Besuchern bestätigt, ein vom Funktions- und Erscheinungsbild her gelungener Wurf. In den Kreishäusern Arnsberg und Brilon werden starke Außenstellen der publikumsintensiven Fachdienste unterhalten.
Der Hochsauerlandkreis stellt sich den Herausforderungen des neuen Jahrtausends. Der Kreistag hat 2013 das Zukunftsprogramm verabschiedet, das die strategischen Ziele und den Rahmen für die künftige Kreisentwicklung vorgibt.
Die Menschen fühlen sich wohl in ihrer Heimatregion. Sie lieben ihre Städte und Dörfer. Sie fühlen sich als Sauerländer!
(Stand: November 2022)