Teilnahme des Abfallentsorgungsbetriebes des Hochsauerlandkreises (AHSK) an der Nationalen Klimaschutzinitiative
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
In diesem Zusammenhang nimmt auch der AHSK an dem Programm der Nationalen Klimaschutzinitiative teil. Gefördert wird das Projekt „Erstellung einer Machbarkeitsstudie für die Deponieentgasung der Deponie Bestwig-Halbeswig im Hochsauerlandkreis“.
Die Deponie Bestwig-Halbeswig befindet sich innerhalb der Gemarkungsgrenzen der Gemeinde Bestwig (NRW). Die Deponie Bestwig-Halbeswig ist eine DK II Deponie und wurde zwischen 1979 und 1998 auf einer Grundfläche von ca. 110.000 m² betrieben. Insgesamt wurden ca. 1,8 Mio. m³ Hausmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle sowie produktionsspezifische Abfälle auf drei Bauabschnitten eingebaut. Seit dem 31.12.1998 befindet sich die Deponie in der Stilllegungsphase. Mit den zwischen 1999 und 2008 angenommenen Böden und einer nachfolgenden Profilierung der Deponieoberfläche wurde eine temporäre Oberflächenabdeckung aufgebracht. Es ist vorgesehen, in den kommenden Jahren sukzessive eine endgültige Oberflächenabdichtung gemäß DepV herzustellen.
Das Deponiegas wird seit 1992 aktiv in Abhängigkeit von der Deponiegasqualität und dem Luftdruck über derzeit 35 vertikale Gasbrunnen und 7 Gasunterstationen mittels einer Gasförderstation abgesaugt und von 1997 an über zwei BHKW mit jeweils 250 kWel verstromt. Der BHKW-Betrieb wurde 2018 eingestellt und die Aggregate im Anschluss entfernt. Seit 2018 erfolgt die Gasbehandlung über eine kompakte Gasförderstation mit einem Oberflächenbrenner zur thermischen Behandlung.
Vor dem Hintergrund einer abnehmenden Deponiegasproduktion und der in die Jahre gekommenen Technik, insbesondere der Gaserfassung, ist es notwendig, die Technik entsprechend der Gasproduktion der nächsten 20 Jahre anzupassen. Auf Grund der dynamischen Prozesse innerhalb des Bauwerkes Deponie kommt es zwangsläufig zu Setzungen und Verwerfungen, die zu Schäden an dem Gaserfassungssystem führen. Des Weiteren führt ein stetig reduziertes Deponiegasdargebot zu einer nicht mehr angepassten Gasbehandlungstechnik, die dann zu erhöhten Emissionen führt.
Um das Potenzial der Deponiegasproduktion für die nächsten 20 Jahre zu ermitteln und im Ergebnis die Möglichkeit einer Treibhausgasminderung im Sinne der Kommunalrichtlinie mittels einer optimal angepassten Gaserfassung und Gasbehandlung auszuarbeiten, soll eine Machbarkeitsstudie durchgeführt werden. Im Rahmen der Machbarkeitsstudie ist zusätzlich zu der theoretischen Ermittlung des zukünftigen Deponiegasdargebotes ein Absaugversuch zur Verifizierung der Berechnungen zur Gasbildung und zur möglichen Erfassungsquote geplant, um gezielte Maßnahmen daraus ableiten zu können.
Mit dem Ergebnis der Bestandsanalyse, den Gasprognoseberechnungen und der Auswertung des Absaugversuches wird die weitere Vorgehensweise zur Ertüchtigung bzw. Optimierung der Gaserfassung und auch der Gasbehandlung ausgearbeitet, die dann im Sinne der Fördermaßnahme über den Stand der Technik hinausgeht. Hierbei wird die Gesamtsituation des Deponiebetriebes und des Deponieverhaltens Berücksichtigung finden. Somit kann mit einem optimalen Gaserfassungsgrad ein erheblicher Beitrag zum Klimaschutz realisiert werden.
Steckbrief zum Förderprojekt:
Titel des Vorhabens: Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur Deponie Bestwig-Halbeswig im Hochsauerlandkreis LP 1-4
Laufzeit des Vorhabens:01.10.2023 bis 30.09.2025
Beteiligte Partner: Rytec GmbH - Engineering für Abfalltechnologie + Energiekonzepte, Pariser Ring 37, 76532 Baden-Baden
Förderkennzeichen: 67K26666
Ziele des Vorhabens: Optimierung der Deponiegaserfassung und -behandlung
Inhalt des Vorhabens: Bestandsanalyse, Gasprognoseberechnung, Absaugversuch
Link zur Webseite der Nationalen Klimaschutzinitiative:
Getrenntsammlung von Alttextilien ab 2025
Die Getrenntsammlungspflicht für Textilabfälle gilt ab dem 1. Januar 2025 EU-weit. Die Stadt- und Landkreise in Deutschland müssen Alttextilien getrennt von anderen Abfällen sammeln, damit sie wiederverwendet oder recycelt werden können.
In den Städten und Gemeinden des Hochsauerlandkreises ist die Getrenntsammlung von Alttextilien bereits flächendeckend möglich. Es stehen in fast allen Orten Altkleidercontainer gemeinnütziger und/oder gewerblicher Sammler zur Verfügung. Die Getrenntsammlungspflicht ist damit umgesetzt, für die Bürgerinnen und Bürger ändert sich durch die neue Regelung vorerst nichts.
Alttextilien können weiterhin über die Altkleidercontainer entsorgt werden, gebrauchte Kleidung und Schuhe (paarweise), aber auch Bett- und Tischwäsche können in die Container gegeben werden.
Damit die Getrenntsammlung für die Bürgerinnen und Bürger kostengünstig umgesetzt werden kann, kommt es auf die Qualität und die sorgfältige Trennung von Alttextilien an. Stark beschädigte, verschmutzte oder kontaminierte Textilien sollten unbedingt weiterhin über die Restmülltonne entsorgt werden. Aktuell sind die Recyclingkapazitäten ausgelastet und die Nachfrage nach Produkten wie Putzlappen oder Dämmstoffen ist gesättigt. In Deutschland werden sehr viele Alttextilien gesammelt, sodass es hierzulande keine Frage der Menge sondern der guten Qualität ist, dass die Altkleider auch einen Absatzmarkt finden können.
Die Getrenntsammlungspflicht markiert einen wichtigen Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft. Doch nur durch ein Zusammenspiel aller Beteiligten und mit der Weiterentwicklung innovativer Recyclingverfahren wird es gelingen, eine nachhaltige und funktionierende Textilkreislaufwirtschaft zu etablieren.