
Handlungsfeld Übergang Schule-Beruf
Junge Menschen mit Migrationshintergrund sind noch immer - trotz positiver Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und der Anstrengungen vieler Beteiligter - mehr als andere von Brüchen und Risiken im Übergang von der Schule in den Beruf betroffen. Deshalb setzen die Kommunalen Integrationszentren an diesem wichtigen Bildungsübergang an. Grundlegend ist dabei die Ausrichtung an den Stärken der Jugendlichen. Ihre Kompetenzen sollen in den Blick genommen werden. Hierzu sollen neben den schulischen auch die außerschulischen Lernorte und Einflüsse genutzt werden.
Die Kommunalen Integrationszentren sind Partner für die Verankerung der Diversität in der von der Landesregierung begonnenen Neugestaltung des Übergangssystems Schule-Beruf in den Regionen.
- Erhöhung der Ausbildungsbeteiligung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund
- Informationen über die Vielfalt dualer Ausbildungsberufe
- Stärkere Einbeziehung und Information Aufklärung der Eltern
- Interkulturelle Sensibilisierung von Berufsberatern, Ausbildungsbetrieben, Berufsschulen, Jobvermittlern, Trägern der freien Wohlfahrtspflege und ehrenamtlich tätigen Personen
- Schaffung von Transparenz und Vernetzung aller am Übergang beteiligten Institutionen
- Enge Kooperation mit der regionalen Koordinierung , Jobcentern, BerufsberaterInnen, SchulsozialarbeiterInnen sowie Studien- und BerufswahlkoordinatorInnen
- Beratung von Schulen sowie Partnern der Berufsorientierung / Migrationsberatungsstellen
- Unterstützung der Internationalen Förderklassen und Fit für mehr-Klassen an den Berufskollegs
- Aufbau von Netzwerken sowie Teilnahme an entsprechenden Arbeitskreisen, z.B. Begleitkreis IFK/FFM Arnsberg, Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA)
- Vermittlung von Beratungsangeboten anderer Träger
- Workshops / Seminare zur migrationssensiblen beruflichen Orientierung sowie Vorbereitung auf Ausbildungsbörsen
- Unterstützung der Zusammenarbeit mit zugewanderten Eltern
- Unterstützung bei der Projektentwicklung
- Interkulturelle Schulentwicklung (Begleitung von Schulen bei ihrem Prozess der interkulturellen Öffnung, z.B. Integrationsstellenanträge, sprachsensibler Fachunterricht)
- Kreisweite Seiteneinsteigerberatung für neu zugewanderte Jugendliche ab 16 Jahren
Angebote im Bereich Übergang Schule-Beruf
Schulische Angebote für neu zugewanderte ab 16 Jahren
Das deutsche Schul- und Ausbildungssystem ist sehr vielfältig und durchlässig. Um Angebote effektiv nutzen zu können, ist das Wissen über die Möglichkeiten unerlässlich. Informationen über spezielle Klassen für neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler, die Angebote der Berufskollegs im Hochsauerlandkreis sowie Grundlagen einer dualen Ausbildung werden gruppenspezifisch präsentiert. Bei Bedarf können bei den Veranstaltungen Sprachmittler zum Einsatz kommen.
Im Anschluss an die Veranstaltungen besteht die Gelegenheit für Einzelgespräche.
Zielgruppen:
- Neu zugewanderte Jugendliche und deren Erziehungsberechtigte
- Haupt- und Ehrenamtliche
Format:
- Vortrag von 1 ½ Stunden (Powerpoint, Handout, Flipchart)
Vorbereitung auf Ausbildungsbörsen
Auf den Ausbildungs- und Berufsinformationsbörsen im Hochsauerland-kreis stellen sich auf der Suche nach Auszubildenden eine Vielzahl von Unternehmen vor. Der Aufbau der einzelnen Messe, Übersichten der Aussteller, ein vorbereitender Fragenkatalog mit Formulierungshilfen werden anschaulich präsentiert. Der Einsatz von Sprachmittlern ist dabei eine Unterstützung.
Zielgruppen:
- Neu zugewanderte Jugendliche und deren Erziehungsberechtigte
- Haupt- und Ehrenamtliche
- Kleingruppen sind möglich.
Format:
- Vortrag von 1 ½ Stunden (Powerpoint, Handout, Flipchart, Gruppengespräch)
Kompaktkurs Ausbildungsstrukturen
Die Ausbildungssysteme der Herkunftsländer der Schülerinnen und Schüler unterscheiden sich in der Regel grundsätzlich vom dualen Ausbildungssystem in Deutschland.
Im Kompaktkurs werden die Strukturen des dualen Ausbildungssystems ebenso thematisiert wie die Rechte und Pflichten von Auszubildenden. Die von Arbeitgebern erwarteten Kompetenzen und Soft Skills werden anhand von Übungen erarbeitet. Das Durchführen von Rollenspielen zum Bewerbungsgespräch rundet das Angebot ab.
Zielgruppen:
- Neu zugewanderte Jugendliche in den Internationalen Förderklassen
- Neu zugewanderte Jugendliche im Regelsystem (Klasse 9 bzw. 10)
Formate:
- Kurzworkshops (2 Stunden)
- Halb- oder Ganztagsveranstaltungen
Interkulturalität in der beruflichen Orientierung
In einer Welt, die immer globaler wird, spielt die Interkulturalität eine immer größer werdende Rolle. Verschiedene theoretische Ansätze werden kurz vorgestellt. Praxisorientierte und direkt einsetzbare Materialien werden ausprobiert.
Zielgruppen:
- Studien- und Berufswahlkoordinatoren
- Interessierte Lehrerinnen und Lehrer
- Kleingruppen, auch direkt in Schulen, sind möglich
Formate:
- Kurzworkshops (2 Stunden)
- Halbtagsveranstaltungen
So funktioniert Schule in Deutschland
Eltern erfahren in diesem Workshop, wie Schule in Deutschland funktioniert und was von den Eltern erwartet wird. Sie werden auch über die Anforderungen eines erfolgreichen schulischen Bildungsablaufs von SchülerInnen informiert und bekommen Anregungen, wie sie ihre Kinder begleitend unterstützen können. Mehrsprachige Materialien kommen dabei zum Einsatz.
Zielgruppe:
- Eltern von Schülerinnen und Schülerin mit nichtdeutscher Herkunftsgeschichte
Format:
- Workshop in Kleingruppen, 2x2 Stunden
Sprachsensibilität in der beruflichen Bildung
Für viele neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler stellt die Fachsprache während der Ausbildung eine große Hürde dar. Welche Methoden gibt es um anhand von Fachtexten und Aufgaben des Berufsschulunterrichts die Kompetenzen der Auszubildenden zu erweitern? Die Workshops sollen anhand konkreter Beispiele aus der Praxis eine Unterstützung für das eigene Handlungsrepertoire bieten.
Zielgruppe:
Pädagogische Fachkräfte
Formate:
Workshop, Kleingruppencoaching, Umfang nach Absprache